Sonntag: jetzt geht die grosse Party los. Tanzgruppen, bestehend aus Mädchen im Alter von 6-7 bis ca. 18 Jahren. Manchmal taucht ein einzelner Junge auf, der die Reihen anführt. Wieder Folksmusik mit Trommeln und Zurna und tw. auch aus dröhnenden Lautsprechern vom Tonband.
Auch die Veteranen tanzen - die letzten alten Männer, die noch auf dem Musa Dag geboren wurden. Allerdings nicht im Kampf von 1915, sondern während der ersten Rückkehr, die nach dem Ende des I. Weltkrieg bis 1938 für die Überlenbenden möglich war. Erst mit der erneuten Übergabe des Territoriums an die Türkei entschlossen sich die meisten der Rückgekehrten, wiederum ihre Heimat zu verlassen. Viele von ihnen gingen mit dem Segen der Sowjetunion in die damalige Sowjetrepublik Armenien und siedelten sich in dem kleinen Dorf an, welches 1972 den Namen Musa Ler erhielt.
Das Harissa war übrigens trotz der vielen Feuer und der Mühe der Männer am Morgen, am Mittag und auch am Nachmittag noch lange nicht in dem Zustand, dass es seinem Namen, der auf die Prozedur vor dem Verspeisen hinweist (vgl. Eintarg 20.9.), gerecht würde. Haris = schlag; sa - das. So erklärte es uns beim Essen der Graupen-Lammfleisch-Suppe, die letztelich serviert wurde, einer der Organisatoren des Festes.
Zuviel Regen, zu kalt, die Feuer reichten nicht aus. Dafür waren die Tänze nicht weniger leidenschaftlich und auch die Gesänge unter Mitwirkung der aten Männer reichte zumindest aus, den Platz und die Ohren der dort Anwesenden auszufüllen.
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